Miku Sophie Kühmel: "Triskele"

Trigger-Warnung: Depressionen, Suizid.

 

 

Mercedes, Mira und Matea sind Schwestern. Sie haben die gleiche Mutter, der jeweilige Vater spielt bei keiner der drei eine Rolle. Mit 48, 32 und 16 Jahren sind sie aber auch Abbilder verschiedener Generationen und sind mehr oder weniger getrennt voneinander aufgewachsen.

 

Nach dem Freitod ihrer Mutter Mone sammeln sie sich in deren Wohnung. Viel zu erben gibt es nicht, ein bisschen Schmuck hat sie ihnen hinterlassen, einen Brief und die alte Katze Muriel.

 

Und jetzt müssen sie sich einander annähern. Die minderjährige Matea soll bei der ältesten Schwester, Mercedes, einziehen. Doch die beiden sind sich besonders fremd. Bisher haben sie nie zusammengelebt. Mercedes war bereits erwachsen, als die Jüngste geboren wurde.

 

Zunächst etwas holperig, später immer schneller schaffen es die drei Schwestern, sich einander zu nähern.

 

Aus wechselnden Perspektiven lässt uns Miku Sophie Kühmel daran teilhaben, nimmt uns mit in Kindheit, Aufwachsen und Leben der drei Protagonistinnen. Durch die Erinnerungen der Schwestern lässt sie auch Mone Teil des Romans sein.

 

In "Triskele" gelingt der Autorin ein spannendes Gedankenspiel. Die Schwestern stehen sich allein durch die gemeinsame Mutter nah, auch wenn sie nichts oder nur wenig miteinander gemein zu haben scheinen.


Die zielstrebige Mercedes ist in der Mitte des Lebens, sie ist noch zu DDR-Zeiten aufgewachsen und war schon als Jugendliche verantwortlich für die jüngere Mira, wenn sie für die labile Mutter einspringen musste. Mira selbst ist mit ihren Anfang 30 noch nicht ganz angekommen, pflegt aber zur jüngsten Matea eine enge Beziehung. Matea wiederum, die bis zum Ende mit der psychisch angeschlagenen Mutter zusammenlebte, flüchtet sich gern in Fantasiewelten im Internet.

 

Jede hat nicht nur ihre eigene Geschichte, jede trägt auch den Geist der Zeit ihrer Geburt und Kindheit in sich.

 

Eine spannende, etwas andere Familiengeschichte, die sich zu lesen lohnt. Nur Vorsicht mit all den M-Namen: Verwechslungsgefahr.

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