Francis Spufford: "Ewiges Licht"

Im November 1944 stürzt um die Mittagszeit eine deutsche Rakete in ein belebtes Londoner Kaufhaus. 168 Menschen sind sofort tot. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder auf Einkaufstour.

 

Doch was wäre gewesen, wenn diese Rakete nur wenige Meter weiter in ein leeres Feld eingeschlagen wäre? Wenn sie zwar viel Rauch und vielleicht auch etwas Sachschaden verursacht, aber keine Todesopfer gefordert hätte?

 

Der britische Schriftsteller Francis Spufford gibt fünf fiktiven Kindern, die damals im Kaufhaus ums Leben hätten kommen können, in "Ewiges Licht" eine Stimme - und ein Leben.

 

Jo, die musikbegeisterte Schülerin mit der schönen Stimme, geht nach der Schule nach Amerika, um dort in der Musikindustrie ihr Glück zu versuchen. Ihre fröhliche Zwillingsschwester Val bleibt in England, verliebt sich in den Falschen und gerät auf Abwege. Vern, der als Kind immer ein bisschen Außenseiter war, versucht als Erwachsener durch beruflichen Erfolg liebenswert zu werden und überschreitet dabei Grenzen. Bens Start ins Leben war nicht so optimal und lange Jahre geht es ähnlich traurig weiter, doch auch ihm wird das Glück vergönnt sein. Alecs Leben scheint lange genau so zu laufen wie geplant. Mit Frau und Kindern lebt er eher ruhig vor sich hin. Doch die Thatcherjahre bringen auch für ihn einige Veränderungen mit sich.

 

Francis Spufford erzählt in seinem Buch vom Aufwachsen und Erwachsenwerden, vom Sichfinden und Sichverlieren, von Glück und Unglück, von Liebe und Hass, von Vergebung und Neuanfängen. Ein Buch, das zum Lachen anregt, zum Träumen, Grübeln und zum Weinen.

 

"Ewiges Licht" ist ein toller Roman und ein Denkmal für so viele ungelebte Leben.

 

Verfasst von: EJ

Kommentar schreiben

Kommentare: 0