James Gould-Bourn: "Pandatage"

"Danny Malooley war vier Jahre alt, als er die bittere Erfahrung machte, dass Sseife mit Zitronenduft kein bisschen nach Zitronen, aber dafür umso mehr nach Seife schmeckt."

 

In Dannys Leben läuft einiges schief. Schon als Teeanger wurde er unerwartet Vater, doch er und seine spätere Frau Liz haben das eigentlich gut hinbekommen.

 

Als ihr gemeinsamer Sohn Will gerade zehn Jahre alt ist, haben Liz und Will einen Autounfall, den nur Will überlebt. Doch seitdem spricht er nicht mehr. Kein einziges Wort. Auch nicht mit seinem besten Freund Mo.

 

Danny muss jetzt nicht nur die Trauer um seine Jugendliebe überwinden, sondern auch für sich und seinen Sohn alleine sorgen. Und das klappt nur so mäßig.

 

Eines Tages steht auch noch sein Vermieter in der Tür und verlangt die Rückzahlung der Mietschulden, die sich inzwischen angehäuft haben. Vier Wochen Zeit bekommt Danny noch, dann will der Vermieter ihm einen Schläger auf den Hals hetzen. Doch damit nicht genug: zu allem Überfluss kommt Danny durch diesen Besuch des Vermieters zu spät zu seinem Job auf der Baustelle und wird kurzerhand gefeuert.

 

Und jetzt?

 

Völlig verzweifelt schleicht Danny durch die Stadt auf der Suche nach einer Möglichkeit, schnell das nötige Geld zu verdienen. Und er scheint fündig zu werden. Auf seinem Weg durch den berühmten Hyde Park sieht er allerlei Straßenkünstler und schmiedet einen Plan. In einem Kostümgeschäft ersteht er günstig ein Pandakostüm.

 

Sein erster Auftritt geht gründlich daneben. Er verdient nicht nur kein Geld, sondern verliert sogar welches und wird zu allem Überfluss dabei gefilmt, wie er mit einem kleinen Mädchen in Streit gerät. Und sowieso - nur verkleidet herumzustehen scheint nicht genug zu sein, keiner der Passanten bleibt bei ihm stehen.

 

Aber: Danny erfährt, dass es einen Wettbewerb geben wird, bei dem jeder der Straßenkünstler sein Können unter Beweis stellen kann. Von der Siegprämie könnte Danny all seine Schulden begleichen. Und so beginnt er, für sich und seinen Sohn zu kämpfen - und um seinen Sohn.

 

Obwohl James Gould-Bourns Roman "Pandatage" so ernst beginnt, ist es ein wunderbares Buch für vergnügliche Stunden. Danny ist ein Kämpfer, der sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn er in allerhand unglückliche Situationen gerät. Gemeinsam mit seinen Freunden (sein ehemaliger Arbeitskollege Ivan etwa, der ihm eine "Pandalizenz" besorgt oder die Stripperin Krystal, die ihn unter ihre Fittiche nimmt und mit ihm für den Wettbewerb trainiert) nimmt er sein Leben wieder in die Hand. Der Roman strotzt nur so vor (tragi-)komischen Momenten und als Leser kann man gar nicht anders, als Danny und Will in sein Herz zu schließen.

 

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