Klaus Modick: "Fahrtwind"

Im Westdeutschland der 1970er Jahre hat ein junger Mann gerade seine Schule beendet. Um ihn herum toben Studentenrevolte und RAF. Nur er weiß einfach nicht wohin mit sich und seiner Zukunft. Die Eltern möchten gern, dass er in die Sanitärfirma des Vaters einsteigt. Das allerdings ist ungefähr das letzte was sich unser Protagonist vorstellen kann.

 

So reist er stattdessen gen Süden. Mit im spärlichen Gepäck: seine Gitarre. Er spielt nicht nur bekannte Songs seiner Zeit nach, sondern schreibt und dichtet vor allem selbst.

 

Per Anhalter möchte er sich seinem großen Ziel Italien nähern und wird von zwei Frauen in einem Auto mitgenommen. In eine verguckt er sich sofort. "Die Wunderschöne", wie er sie nennt, und ihre Begleiterin nehmen ihn mit in ein österreicherisches Hotel, in dem er praktischerweise unterkommen und auftreten darf.

 

Doch in der ländlichen Idylle unweit Wiens endet sein Weg noch nicht. Er reist weiter, trifft auf zwei junge Männer mit Motorrädern. Auch deren erklärtes Ziel heißt Italien. Man beschließt, die Reise gemeinsam fortzusetzen - nicht ohne gegenseitiges Misstrauen. Schließlich wird sich unser Protagonist als einer von ihnen ausgeben und die Reise unter Pseudonym zunächst allein fortführen.

 

Die Musik als Thema ist allgegenwärtig im Roman. Nicht nur die selbstgeschriebenen Lieder unserer Hauptperson werden immer wieder eingestreut. Jedes Kapitel ist überschrieben mit einem Zitat: Bob Dylan oder The Beatles etwa finden hier ein Plätzchen.

 

Modicks "Fahrtwind" ist an Eichendorffs "Aus dem Leben eines Tagenichts" stark angelehnt - allerdings erweitert und modernisiert. Und so kommt auch Eichendorff selbst an verschiedenen Stellen des Romans zu Wort.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0